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Zeitreise nach Peking-Geschichte trifft Fortschritt

Ich werde gleich zu Beginn ein wenig nostalgisch. Mein allererster Flug ever. 18 Jahre ist es her. Was war ich aufgeregt und hatte noch dazu eine mehr als 20-köpfige Reisegruppe im Schlepptau. Schnappatmung und Nervenflattern waren vorprogrammiert. Umso gespannter war ich darauf, wie Peking sich in den vielen Jahren verändert hat. Rasant! Es gibt mittlerweile halbwegs geordneten Verkehr und die extrem überfüllten Fahrradparkplätze sind deutlich weniger geworden. Auch tuckern keine abenteuerlich beladenen Rikschas mehr durch die Stadt.

Faktencheck:

EINREISE: Ein Visum ist obligatorisch für die Einreise als Tourist. Beantragen könnt Ihr es direkt in der Chinesischen Botschaft oder per Visa-Dienst. Das Procedre verläuft sehr unkompliziert und schnell.

WÄHRUNG: Wir haben das erste Mal am Flughafen im Terminal 3 Bargeld getauscht, jedoch zu einem nicht allzu guten Kurs. Später, im Hotel konnten wir günstigeren Konditionen wechseln. Gängige Kreditkarten, wie Visa und Mastercard, wurden in Peking in großen Restaurants akzeptiert. Achtung bei Bezahlung in kleinen Shops wie Family Mart. Hier gilt: Nur Bares ist Wahres!

KLIMA: Ab März beginnt der Frühling bei mittleren Temperaturen. Der Sommer kommt schnell, bereits ab Mitte Mai und dauert etwa bis September. Stellt Euch auf Hitze und im Regen im Juli und August ein. Ab der zweiten Septemberhälfte bis ungefähr November hält der Herbst Einzug. Oft erlebt Ihr in dieser Zeit einen blauen Himmel mit viel Sonne. Mitte November bis März startet der Winter und es wird empfindlich kalt mit ca. - 5 Grad Celsius.

Die besten Fotos macht Ihr bei klarem, unversmogten Himmel im Winter.

INTERNET: Am Flughafen haben wir wie immer eine Daten-Sim (China Unicom) gekauft. Leider lief das Internet extrem langsam. Beachtet: Es gibt eine Facebook-, WhatsApp- und Google-Sperre. (Preis für eine 3 GB-Daten-Sim ca. 10€/100 RMB)

Von A nach B:

FLUGZEUG: Viele Wege führen in die Kaiserstadt. Die Anreise mit dem Flieger absolviert Ihr z. B. mit Austrian Airlines direkt ab Wien.

TAXI: Damit die Ankunft nicht gleich turbulent beginnt, hatten wir den Transfer vom Flughafen zum Hotel über Taxi2Airport gebucht. Das ist allerdings etwas teurer, als ein normales Taxi zu rufen. Durchschnittlich 100- 150 RMB kostet die einfache Fahrt im regulären Taxi vom Flughafen in die Innenstadt.


Vor den Hauptsehenswürdigkeiten verlangen die Taxifahrer horrende Preise. Lieber einige Meter ums Eck gehen und ein Taxi anhalten.

METRO: Verkehr können die Chinesen! Pekings U-Bahn ist hervorragend ausgebaut und genauso einfach und übersichtlich wie in Hongkong. Dank der prima Anbindung kamen wir überall gut an in der Metropole. Nur keine Scheu, es ist ganz einfach!

FUßGÄNGER: Als Fußgänger ist man in der City nach wie vor Freiwild trotz Zebrastreifen und Ampel. Pkw, Busse und Mopeds werden nicht für Euch anhalten. Also spielt lieber kein Russisch Roulette und seid wachsam!


Where to stay:

HOTEL WALDORF ASTORIA: Das besonders gästeorientierte Haus liegt einfach perfekt zentral an der berühmten Wajfuning Einkaufsmeile. Den Tian’anmen-Platz und die Verbotene Stadt erreicht Ihr von hier aus in ca. 20 Gehminuten. Bei Unterbringung in den oberen Stockwerken dürft Ihr Euch über einen fantastischen Ausblick auf die Stadt freuen.

Triptipp:

PLATZ DES HIMMLISCHEN FRIEDENS/ TIAN’ANMEN-PLATZ: Man kann ihn unmöglich verfehlen, diesen geschichtsträchtigen Ort. Immer den Menschenmassen nach gelangt Ihr an eine Sicherheitsschleuse mit Gepäckkontrolle. Die Reisepässe werden überprüft und Ihr geht, wie am Flughafen, durch einen Check. Anschließend gelangt Ihr durch eine Unterführung zum berühmten Tian’anmen-Square.

Was gibt es hier noch zu entdecken? Ihr könnt das Mausoleum von Mao Tse-Tung besuchen, dessen Konterfei weithin sichtbar am Gebäude prangt. Der Kaiserpalast liegt am nördlichen Ende des Platzes. Weiterhin seht Ihr ein monumentales Denkmal für die Befreiungskämpfer. Zudem findet sich am Rande das Chinesische Nationalmuseum und die Großen Halle des Volkes. In der weiteren Peripherie liegen Museen, Ministerien oder das Haus der Darstellenden Künste.

Montags ist der Ort wenig besucht, da das Palastmuseum geschlossen hat und weniger Touristenbusse ausgekippt werden. So könnt Ihr einen fast unberührten Blick mit wenigen Menschen auf den Standort genießen.

HIMMELSTEMPEL: Den zauberhaften, wunderschönen Himmelstempel solltet Ihr unbedingt besuchen. Durch die weitläufige Parkanlage spaziert Ihr entspannt hindurch und könnt die einzigartigen Gebäude auf Euch wirken lassen. Besonders mächtig sind die markanten ”Hallen des Erntegebetes und des Himmelsgewölbes„. Nicht umsonst wurde der Himmelstempel als architektonisches Meisterwerk in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen. (Eintrittspreise: ca. 34 RMB/Erw., 17 RMB/Kind)

CHINESISCHE MAUER: Nachdem ich damals den Abschnitt Badaling besuchte und echt enttäuscht war, nahmen wir bei diesem Aufenthalt die Mauer bei Mutianyu unter die Lupe. Es gibt hier einen reibungslos organisierten Bustransfer ohne große Wartezeiten hoch hinauf zur Großen Mauer. Von dort aus lauft Ihr ein recht steiles Stück bergauf zum Eingang. Entweder geht Ihr straff zu Fuß weiter bis zur Mauer oder Ihr nutzt die bequeme Seilbahn. Per kurzer Fahrt erreicht Ihr die Plattform und dürft Euch über einen sensationellen Ausblick und einen Spaziergang entlang des exorbitanten Bollwerkes mit seinen Wachtürmen freuen. Das Ticket für den Bustransfer kann vor Ort am Schalter gekauft werden für ca. RMB 15 p. P. Die Seilbahnfahrt ist z. B. vorab über GetyourGuide für ca. 7€ p. P. buchbar. Der Eintritt für die Große Mauer kostet über GetyourGuide ca. 20€ p. P.

Zur Großen Mauer haben wir uns mit dem Taxi fahren lassen (Rideways ca. 103€ mit englisch sprachigem Taxifahrer, der vor Ort auf uns wartete). Die Fahrtzeit von der Innenstadt Pekings bis nach Mutianyu beträgt ca. 1,5 Stunden. Früh am Morgen oder am späten Nachmittag bevor oder nachdem die Touristenströme versiegt sind, wird Euch der Wall am meisten begeistern.

SOMMERPALAST: Der Neue Sommerpalast ist sprichwörtlich eine grüne Oase. Majestätisch erstreckt er sich ca. 10 km von Peking entfernt als Ruhe-und Rückzugsort auf einem weiten Gelände. Ein Tagesbesuch reicht hier leider nicht aus, um das 290 Hektar große Gebiet des Palastes zu erkunden. Palasthallen, Tempel, Pavillons und Seen dominieren die Fläche. Zu Recht ist der Kaisergarten ein Meisterwerk chinesischer Gartenkunst. Ein Seespaziergang entlang des Ufers ist herrlich beruhigend. Die Luft ist im Gegensatz zum oft versmogten Beijing erfrischend und rein. Verpasst diese traumhafte Sehenswürdigkeit auf keinen Fall! (Eintrittspreis über GetyourGuide ca. 7€p. P.)

Entweder Ihr nutzt ein Taxi für ca. 300 RMB oder die günstige Metroverbindung.

ZOO: Wir hatten unglaublich auf den Besuch der Pandas gefreut. Wo sieht man schon mal die putzigen Giganten so nah vor sich? Der Panda- Bereich war ansprechend gestaltet und ausgestattet. Die Tiere machten einen gepflegten Eindruck. Ganz anders sah es in den benachbarten Gehegen aus. Viele der weiteren Tier-Unterbringungen waren leider in einem äußerst schlechten Zustand und die Haltung der Tiere nicht auf dem Stand eines modernen Tierparks. (Eintritt Erw. ca. 19 RMB, Kind ca. 9,50 RMB)

VERBOTENE STADT: Im Norden des Tian’anmen-Platzes liegt das weltberühmte Palastmuseum. Jeder kennt den Film "Der letzte Kaiser" mit seiner beeindruckenden Kulisse und den schier unendlichen Gebäude-Irrgarten. Ein Must-see bei einem Peking-Trip! Das gesamte Areal ist extrem gut besucht, da der ehemalige Kaiserpalast zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Metropole zählt. Auch hier müsst Ihr fix durch die Sicherheits-und Paßkontrolle. Einmal durch den Haupteingang gelangt, ergießt sich ein murmelnder Schwall von Touristengruppen. Keine Sorge, das verläuft sich! Schade fand ich, dass man nur von Aussen in die Tempel und Häuser hineinschauen kann. Sie sind nicht begehbar, wie wir es von unseren Schlössern kennen. Trotz allem war es faszinierend, durch die Gassen zu schlendern und die unglaublichen Dimensionen der Anlage auf sich wirken lassen. Wenn Ihr nicht durch den Hauptausgang mit allen anderen Besuchern gehen wollt, müßt Ihr Euch auf einen längeren Spaziergang um das Museum gefasst machen. Die EXIT-Beschilderung ist hier etwas abenteuerlich. (Eintrittspreis bei Buchung über GetyourGuide ca. 10€ p.P.) Nicht wundern: In Asien haben wir das Szenario oft erlebt, dass blonde Kinder von älteren Damen ab und an vorsichtig berührt werden. Wahrscheinlich soll das Glück bringen.

Wir sind dem Touristenpulk am Zentraleingang auf Hinweis einer netten Dame entgangen und noch vor dem Haupttor gegen ein geringes Eintrittsgeld von 2 RMB pro Person durch einen kleinen Park hindurch gehuscht, um über den Seiteneingang an die Sicherheitskontrollen zu gelangen. Der kostenlose deutsche Audioguide war während der Besichtigungn sehr hilfreich und bestückt mit spannenden Geschichten über das Leben hinter verschlossenen Toren.

Ganznahdrantipp:

Die künstlich angelegte Flaniermeile Dashilan Street, ganz in der Nähe des Tian’anmen-Platzes, mit seiner kleiner Straßenbahn hat uns sehr gut gefallen. Hier könnt Ihr meist entspannt, ohne große Menschenmassen hindurch schlendern und Souvenirs sichten.

Eine der berühmtesten Einkaufsstraßen Pekings ist die Wangfujing Street. Hier sind alle namhaften Marken mit riesigen Stores vertreten. Zahlreiche große und kleine Passagen reihen sich wie Perlen an eine Schnur (z.B. das APM Center).

Am Abend war es trotz vieler Menschen hier besonders aufregend: An der einen Ecke legten viele Paare spontan einen Tango aufs Pflaster, an der nächsten Straßenkreuzung stand ein CD-Player und Tanzgruppen führten ihre Darbietungen, ganz ohne Schnickschnack. Einfach herrlich!

Fans von Trödel uns außergewöhnlichen Souvenirs könnten auf dem Antik-Market fündig werden. Auf dem riesigen Gelände bieten sowohl Geschäfte als auch private Händler auf dem Boden ihre Waren an. Den Panjiayuan Antique Market erreicht Ihr direkt per Metro mit der Linie 10 Ausstieg Panjiayuan.

Die traditionellen Hutongs (Wohnhöfe) der Stadt verschwinden leider mehr und mehr aus dem Stadtbild. Wir empfehlen in jedem Fall einen Abstecher in eines der wenigen verbliebenen althergebrachten Areale.


Echt deli:

Für Mutige gehört am Ende der Wangfujing Street ein Gang durch die Foodmile zum Pflichtprogramm. Wir Europäer fanden die Gerüche und die Präsentation der teils lebenden Snacks allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Zappelnder Skorpion am Spieß ist eben nicht jedermanns Sache.

Snacktipp:

Bei unserem kleinen Lukullus herrscht momentan wenig Experimentierfreude in Sachen Essen. Deshalb hatten wir leider nur eingeschränkt das Vergnügen von chinesischen Köstlichkeiten. Hier für Euch die top-familientauglichen Lokale:

Nine Road Pizzeria im APM Center,

Pizza Marzano im APM Center,

Angus Grill im Hotel Crowne Plaza,

Brasserie 1893 Restaurant Waldorf Astoria- absolute Spitzengastronomie!


Lohnt es sich?

Wir haben in ganz Peking freundliche und aufgeschlossene Einwohner erlebt. In der U-Bahn wird man aus ehrlichem Interesse angesprochen. Ohne zu Zögern wird Euch geholfen werden, wenn z. B. das Geld nicht am Ticketautomaten angenommen wird. In den großen Restaurants der City sprachen viele Servicekräfte englisch. Für uns gestaltete es sich angenehm, dass Security und Polizei in der gesamten Stadt präsent war. So fühlten wir uns als Tourist sehr sicher. Nicht zu vergessen die extreme Sauberkeit in der Metropole. Das ist beispielhaft. Der Mix aus Historie und Moderne macht Peking zu einer hochgradig sehenswerten Stadt für Familien.





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