Was wollt Ihr denn in Minsk? Wir ernten fragende Gesichter, als wir von unserem Kurztrip nach Weißrussland erzählen. Die vergessene Hauptstadt mitten in Osteuropa, versteckt zwischen Polen, Litauen, Lettland, Russland und der Ukraine, haben die Wenigsten auf ihrem Reiseradar. Ein Grund mehr für einen Blitzbesuch.
Das Februargrau sorgte zugegebenermaßen für einen trostlosen ersten Eindruck. Jedoch erstrahlt Minsk im abendlichen weichen Licht getüncht, majestätisch fein. Auf den zweiten Blick erahnt ihr selbst im Winter, welche einmalige grüne Lunge die Stadt und deren Umgebung beherbergt. Die Städteplaner legten größten Wert auf die Schaffung von Parks, einem botanischen Garten und Grünanlagen in den Wohngebieten. Begeben wir uns also auf eine kleine Zeitreise.
Obwohl Minsk sehr modern wirkt, blitzt hier und da auch noch der alte Stil hervor.
Faktencheck:
EINREISE: Seit dem Jahr 2017 reisen deutsche Staatsbürger bei einem Aufenthalt bis zu 30 Tagen visumfrei über den Flughafen Minsk ein. Ein gültiger Reisepass ist für die Einreise erforderlich.
WÄHRUNG: Ihr zahlt in Belarus mit dem Weißrussischen Rubel (BYN). In den meisten Restaurants und größeren Shops ist die Zahlung mit Kreditkarte kein Problem. Denkt nur vorab bitte an die Freischaltung des Landes.
KLIMA: Ihr ahnt es, die Winter können bitterkalt mit viel Schnee werden. Im Frühling wird es angenehmer mit rund fünfzehn Grad Höchsttemperatur. Im Hochsommer steigt das Thermometer gut und gern auf bis zu 30ºC.
Von A nach B:
FLUGZEUG: Ab Frankfurt bringt Euch die Lufthansa direkt in die weißrussische Hauptstadt. Die Flugdauer beträgt reichliche zwei Stunden. Der Flughafen ist überschaubar, wenn auch etwas verschachtelt. Die grimmig dreinschauenenden und kaum englisch sprechenenden Passkontrolleure erinnern mich ganz stark an sozialistische Zeiten.
TAXI: Entweder, Ihr organisiert Euch bereits ab Deutschland einen Flughafentransfer oder bittet Euer Hotel um Hilfe.
Ladet die Taxiapp „Yandex Taxi" herunter und registriert Euch. Auf diese Weise fahrt Ihr sehr günstig durch die ganze Stadt.
Where to stay:
RENAISSANCE HOTEL: Das moderne, neue Haus liegt ca. 5 Minuten Fahrzeit mit dem Taxi entfernt vom historischen Zentrum. Neben einem großen Casino beherbergt es zudem einen beachtlichen Innenpool.
Triptipp:
Der Mix aus sozialistischem Baustil und historischen Gebäuden versprüht durchaus Charme.Des Weiteren bestimmen zahlreiche Kirchen das Bild der Hauptstadt. Ob die barocke Kathedrale „Heiliger Geist" ist im Zentrum oder die auffällige „Rote Kirche" , Freunde der sakralen Architektur wird hier das Herz aufgehen. Selbst mächtige Stadttore mit hohen Türmen existieren noch.
Verschiedene Sportstätten sind im gesamten Stadtgebiet zu finden. Hierzulande existieren u. a. diverse Sportakademien, eine Eisbahn und ein Fußballstadion.
Einkaufszentren erfreuen sich großer Beliebtheit. Im modernen „Dana Center" oder den altbackeneren „Gum" sowie „Tsum" vertreibt Ihr Euch die Zeit. Im „Komarowski Markt" erledigen hauptsächlich Einheimische ihre Einkäufe. Die Preise für Markenwaren sind oft höher als in Deutschland.
Ganznahdrantipp:
MINSK CITY TOUR: Die Minsk City Tour startet direkt gegenüber des Bahnhofs und führt in rund einer Stunde und 40 Minuten vorbei an 18 markanten Punkten der Hauptstadt (30 BYN/Erw., 15 BYN/Kind).
Im Sommer finden in Minsk viele Open-Air-Festivals statt. Zudem bieten sich dann Ausflüge in die wald- und seenreiche Umgebung an.
Echt deli:
Die weißrussische Küche ist deftig und fettreich. Es wird Sahne zu vielen Spezialitäten gereicht. Schweinefleischbrühe (Machanka), Soljankasuppe und Knödel oder Draniki (Kartoffelpuffer), gehören auf den typisch gedeckten Tisch. Dazu passt hausgemachter Honig- oder Meerrettich-Likör hervorragend.
Snacktipp:
Direkt in der Altstadt, hinter der Kathedrale des Heiligen Geistes liegt dass urige „U Ratushi". Hier gibts handfeste Gerichte zum kleinen Preis und täglich geniale Livemusik ab 21 Uhr.
Im Restaurant „Perfetto" speist Ihr stylish im Keller.
Lohnt es sich?
In Europas größtem Binnenland findet Ihr eine extrem saubere und sichere Hauptstadt vor. Die Fassaden sind, obwohl teils noch nicht komplett renoviert, trotzdem gepflegt. Uns hat die bunte Mischung aus Altstadthäusern und moderner Architektur besonders gefallen. Ein Kurzaufenthalt im Frühling oder Sommer wird Euch angenehm überraschen, denn Minsk wurde üppig mit Grünanlagen und Parks beschenkt. Für einen günstigen Kurztrip eignet sich Minsk auf jeden Fall!
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